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Reisen Südkorea

Seoul musealisch und marketenderisch

Heute sind wir wieder sehr spät losgekommen – kann mal bitte jemand Heinz‘ Kundschaft Bescheid sagen, dass der Chef Urlaub hat? Gefrühstückt haben wir heute beim überaus freundlichen Team von „Sand Bean“. Nach dem Frühstück mit Well-being Sandwiches ist Heinz ins Büro geeilt, während ich versucht habe, bei der Post Briefmarken für Postcards to Germany aufzutreiben. Das war nicht ganz so einfach: Zuerst einmal war die Post nicht da, wo sie laut Stadtplan sein sollte –  dort war nur eine riesige Baustelle… Ein freundlicher Passant, der seinerseits bei einem Straßenhändler nachfragen musste, schickte mich dann weiter – „only 5 to 10 minutes!“Das erste mit P, was mir über den Weg kam, war eine Police Station – leider konnte ich den Weg zur Post nicht verifizieren, da alle Polizisten mit ihren Handys beschäftigt waren. Nach weiteren ca. 750 m kam die nächste Polizeistation, so dass ich aufgeben wollte, mich umdrehte – und vor der Post stand. Ich also flugs dort hinein, Nummer gezogen, und als ich dran war, freundlich nach Briefmarken für Postcards to Germany gefragt. Daraufhin wurde ich erst einmal konspirativ an einen Nebenschalter gebeten. Nach längerer, jeweils einseitig geführter Diskussion über Postkarten, Briefe und deren spezifische Gewichte („10 grams?“ – „How should I know?!“) bekam ich dann Briefmarken für 580 Won in die Hand gedrückt. Das habe ich einfach mal akzeptiert, da mir weitere Exkurse in die Tariflisten nicht angebracht schienen; Daeseon meinte später, das würde schon passen.

Nachdem ich mit einem Umweg über den Lavazza-Shop zurück ins Hotel gefunden, Heinz etliche Mails beantwortet und ich den Blog-Eintrag für gestern verfasst hatte, trafen wir uns mit Daeseon an „unserer“ U-Bahn-Station Dongguk University. Wir fuhren dann zum National Museum of Korea, wo wir einen ziemlich unsortierten Querschnitt durch die koreanische (Früh-)Geschichte gesehen haben. Zu mehr war leider keine Zeit, da das Museumspersonal beim Gongschlag schneller draußen war als die Besucher, und somit an eine verlängerte Öffnungszeit für uns nicht zu denken war. Bei den Fotos bitte ich zu entschuldigen, dass keine näheren Informationen zur Verfügung stehen – Interessierte besuchen das Museum am Besten selbst…

Von diesem kulturellen Großereignis mussten wir uns erst einmal bei Cappucchino und Bier erholen, wobei wir dann gleich die Planung der nächsten Tage angegangen sind. Anschließend sind wir zum Dongdaemun Market gefahren, wo Heinz neue Velours-Lieferanten auftreiben wollte. Leider hatten die alle schon Feierabend, so dass wir uns einfach durch die Gassen und den Markt haben treiben lassen. Gegessen haben wir dort trotz des vielfältigen Angebotes nicht, sondern sind nach einigem fruchtlosen Herumgeirre zu einem „Homemade Italian Restaurant“ in der Nähe unseres Hotels gefahren. Obwohl es dort Spaghetti gab, schmeckte doch irgendwie alles koreanisch, selbst die Bolognese… Der italienische Wein war auch aus, genauso wie die Pizza, daher gab es chilenischen, welchen wir uns als Ausgleich in doppelter Ausführung gönnten. War ja nicht so schlimm, wir mussten nur noch den Berg hoch – während Daeseon die lange Reise nach Uijeongbu überstehen musste. Aber sie wird das schon geschafft haben.

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