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Leben in Malta

Geburtstag, Teil 2

Aufgrund meiner angeschlagenen Digestion hatten wir den zweiten Teil meines Geburtstagsgeschenkes auf den Dienstagabend verlegt. Am Nachmittag gab es erst einmal einen lecker Himbeerkuchen à la Heinz (naja, eigentlich à la Mary). Um 20 Uhr war dann für uns ein Tisch im Palazzo Santa Rosa gebucht. Von diesem Restaurant hatten wir schon viel Positives gelesen; es liegt etwas einsam (soweit das in Malta möglich ist) an der Mistra Bay und wird seiner exquisiten Küche wegen gelobt. Da wollten wir seit Langem schon mal hin, nun also war die Gelegenheit.

Es war allerdings gar nicht so einfach, einen Tisch zu reservieren. Die Website hat ein Flash-Intro, ist also mit dem iPhone nicht benutzbar. Immerhin gibt es einen klitzekleinen „Skip Intro“-Link. Wobei man sich schon fragt, was es soll, eine statische Grafik mit Flash zu realisieren. Nun ja. Auf der ganzen Website ist dann keine Telefonnummer zu finden; unter der im Web gefundenen Nummer ging aber auch keiner ‚ran. Also eine Reservierung über das Formular auf der Website abgesetzt – und schwupps, keine halbe Stunde später war die Bestätigung da, samt Nachfrage nach besonderen Essgewohnheiten oder Allergien.

Als wir ankamen, wurden wir im Speisezimmer platziert – einem Raum mit merkwürdiger bis keiner Atmosphäre, vier Tische, sechs Gäste (uns inklusive). Unsere Nachfrage, ob man nicht draußen auf der Terrasse sitzen könne, wurde vom ungarischen Kellner mit Deutschkenntnissen aus seiner Zeit in Wien freundlich, aber doch abschlägig beschieden. Nach „Führung“ durch den vielleicht 8 m² großen Wine Cellar und Auswahl eines französischen Weißweines ging es los mit dem Essen, von dem wir lediglich wussten, dass es ein Surprise Menu aus dem Bereich „Fisch und sonstiges Meeresgetier“ werden würde.

Los ging es mit einem Stück Lachs auf einem kleinen Salat, sehr lecker. Weiter mit zwei Stückchen rohem Thunfisch, einer Gemüsesuppe mit eindeutig zu reichhaltiger Seafood-Einlage, gefolgt von einem Fishcake, dann Pasta mit Octopus, anschließend ein Fischfilet, und zu guter Letzt als Pre-Dessert ein Zitronen-Sorbet mit anschließendem Dessert – für mich Tiramisu, für Heinz Cremé Caramel. Für sich genommen waren die einzelnen Gänge recht schmackhaft, in der Menge aber völlig überdimensioniert und daher nicht angemessen zu genießen. Fishcake, Pasta und Fischfilet hätten jeweils eine Portion für ein Hauptgericht ergeben. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Dazu der merkwürdige Dinner Room, eine schräge Stimmung, als mal für einige Minuten die Musik weg war und keiner der sechs Gäste die anderen durch Reden stören wollte, der freundliche aber ziemlich affektierte Kellner – ne, irgendwie war’s das nicht. Schade, der Gesamteindruck war somit leider nicht überzeugend.

Völlig überfressen kamen wir wieder zuhause an, auch ein Brandy brachte keine wirkliche Besserung. Letztlich ist die Überfüllung auch der Grund für die Uhrzeit, zu der dieser Artikel verfasst wurde – mit so viel im Magen kann ich einfach nicht schlafen…

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