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Auf ans Meer, der Pazifik ruft!

Der Yosemite gestern war unser letzter Nationalpark, heute ging es zurück durch The Valley und über die Bergketten des San Andreas-Graben an den Pazifik! Die Fahrt über den Highway 41 führte uns wieder durch Gebiete, in denen riesige Obstplantagen angelegt wurden – ohne intensive Bewässerung wäre das unmöglich, und diverse Schilder am Straßenrand zeigten, dass damit durchaus nicht alle einverstanden sind. Etwas weiter Richtung Küste kamen wir dann an zahlreichen kleinen Weingütern vorbei, bis wir endlich bei San Simeon an den Pazifik kamen.

Dort begrüßten uns eine Seehund-Kolonie – und deutlich frischere Temperaturen als im Landesinneren; an Baden war nicht zu denken. Wir fuhren den Highway 1 weiter Richtung Norden, legten am Julia Pfeiffer Burns State Park noch einen vom Reiseführer empfohlenen Stopp ein, gönnten uns in einem coolen Café einen Kaffee und ein Hefegebäck – und waren pünktlich zum Sonnenuntergang auf unserem Balkon in Carmel-by-the-Sea angelangt. Carmel ist ein kleiner hübscher Ort, wo Clint Eastwood von 1986 bis 1988 Bürgermeister war. Wir fanden über Yelp! ein nettes Restaurant (endlich mal wieder!), in welchem es auch Pinkus Hefeweizen gab – passte zwar nicht so 100% zum Essen, wurde aber trotzdem genossen.

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Yosemite National Park

Von unserer „Basis“ Oakhurst waren es nur wenige Meilen bis zum Südeingang des Yosemite National Parks. Von dort allerdings ging es eine long and winding road bis zum Abzweig zum Glacier Point, wohin es dann noch einmal 16 Meilen waren. Der Aufwand hat sich aber definitiv gelohnt, der Ausblick von dort war grandios. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße legten wir noch einen Stopp beim Wanderweg zum Sentinel Dome ein, der noch einmal andere Ausblicke hinunter ins Yosemite Tal gewährte.

Dorthin fuhren wir dann auch, mit Stopps am Tunnel View und Bridalveil Fall. Wir parkten am Riesen-Camplingplatz Curry Village, wo wir uns einen ordentlichen Kaffee erhofften, vom dort ansässigen Imbiss jedoch enttäuscht wurden. So machten wir einen Spaziergang zum Mirror Lake, der um diese Jahreszeit allerdings lediglich Sand ist – das Wasser kommt erst im Frühjahr wieder, zur Schneeschmelze.

Zurück am Auto fuhren wir noch zum Yosemite Village – auch dort kein Kaffee, nicht zuletzt weil die Gastronomie schon mit Abfahrt der Tagesgäste um 17 Uhr zumachte, aber ein netter, etwas schmalziger Film Spirit of Yosemite im Visitor Center. So machten wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg zurück nach Oakhurst; entgegen der ursprünglichen Idee jedoch nicht über den Highway 140, wo nämlich so ungefähr alle lang wollten, sondern wie wir gekommen waren über den Highway 41.

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Sequoia National Park

Man soll die Dinge ja positiv sehen. Also: Dank der „Klimaanlage“ in unserer Unterkunft hatten wir die Chance, uns an diesem Sonntag bereits um 5 Uhr morgens auf den Weg zu machen und so einiges zu schaffen. Die Langversion: In unserer Cabin kam ein Loch aus der Decke, das der Versorgung mit gekühlter Luft diente. „Air Condition“ mag ich diese Konstruktion nicht nennen… Leider war das Gebläse fürchterlich laut und ließ sich auch nicht abstellen. Trotz Ohrstöpseln und Noise-Cancellation-Kopfhörern konnten wir es gegen 4:30 Uhr nicht mehr aushalten; auch dass die Raumtemperatur zwischenzeitlich bei vielleicht 14°C angekommen war, ließ einen geruhsamen Schlaf nicht zu. Also packten wir zusammen, Dusche war nicht weil Wasser kalt, und fuhren los. Nicht einmal beschweren konnten wir uns, da die Tankstelle (lies „Rezeption“) erst ab 7 Uhr besetzt sein würde…

Nach ca. 30 min Fahrt durchs dunkle Gebirge stoppten wir auf einem Parkplatz, dösten noch ein wenig und warteten auf den Sonnenaufgang. Erstaunlicherweise waren wir selbst dort nicht allein, ein anderer Wagen war bereits da, und ein Wohnmobil kam estwas später. Dann ging es weiter Richtung Norden, zum Sequoia National Park, einer der meistbesuchten Nationalparks der USA. Der erste Tankstopp um 7 Uhr war ein Erlebnis der besonderen Art – man erwartet an der Kasse ja nicht unbedingt eine schwäbelnde Oma… Die weitere Fahrt über, man ahnt es schon, endlos lange schnurgerade Straßen war nicht wirklich aufregend. Frühstück gab es im Dam Korner No 1, the place to be in Lake Isabella. Genau das richtige für so einen schrägen Start in den Tag.

Nach längerer Fahrt durch das The Valley genannte Obstanbaugebiet (da sieht man, wo das ganze Wasser hingeht, das in den Seen fehlt), kamen wir im Sequoia NP an. Eine äußerst kurvenreiche Straße (als Ausgleich für die langen Wüsten-Geraden…?) führte uns in den Park, und da standen sie dann, die ersten Sequoias (Sequoiadendron giganteum), einfach so an der Straße. Nächste Station war der Moro Rock, ein Granitmonolith, den man recht bequem besteigen kann, und von dem man eine gute Aussicht auf den Park und bis in die Sierra Nevada hat. Um die Ecke liegt der Tunnel Log, ein umgestürzter Sequoia, durch den man fahren kann.

Weiter ging es zum Big Trees Trail im Giant Forest, einer beeindruckenden Ansammlung von Sequoias rund um eine Lichtung, und dann zum General Sherman Tree, dem größten lebenden Baum (nach Holzvolumen) der Welt. Ein echter Brummer, aber der Unterschied zwischen 70m und 80m Höhe und 25m und 30m Umfang ist für einen Normalmenschen nicht wirklich zu erfassen.

Aufgrund der Umstände (frühes Aufstehen, 16:30 Uhr, noch gute 125 Meilen vor uns, schon viel Holz gesehen) sparten wir uns den Abstecher zum anderen herausstechenden Sequoia namens General Grant Tree sowie zum Kings Canyon, dem anderen Teil des Nationalparks, und fuhren weiter zu unserem Ziel Oakhurst. Unterwegs wohnten wir auf dem Highway dem Sonnenuntergang bei…

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Death Valley

Nach einer stärkenden Nachtruhe und einem ebensolchen Frühstück machten wir uns gegen Mittag in Las Vegas auf, das Death Valley zu erkunden. Die gut zwei Stunden Fahrt dorthin verliefen ereignislos und, wie die letzten Tage üblich, hauptsächlich geradeaus. Wir nahmen, der Empfehlung unseres Reiseführers folgend, die südliche Route über den Highway 178. Die Landschaft wurde unwirtlicher, es ging bergab, die Temperatur auf dem, was Chevrolet „Bordcomputer“ nennt, stieg kontinuierlich an, und dann waren wir mitten drin. Das Tal des Todes heißt übrigens nicht so, weil hier besonders viele Menschen ihr Leben gelassen hätten:

Das Tal erhielt seinen Namen, nachdem 1849 zwei Gruppen von Reisenden mit insgesamt etwa 100 Wagen eine Abkürzung des Old Spanish Trail suchten und dabei in das Tal gerieten. Nachdem sie wochenlang keinen Ausweg aus dem Tal gefunden hatten und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen (wobei sie das Holz ihrer Wagen als Brennholz verwendeten), ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und verließen das Tal über den Wingate Pass. Dabei drehte sich eine der Frauen aus der Gruppe um und rief dem Tal ein „Goodbye, Death Valley“ hinterher. Trotz einer weitverbreiteten Legende soll niemand aus der Gruppe bei der Taldurchquerung umgekommen sein, bis auf einen Greis namens Culverwell, der schon beim Betreten des Tales sterbensmatt gewesen war. Quelle: Wikipedia

Im Badwater Basin, mit 85,5 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der USA, machten wir bei 115°F (ca. 46°C) den ersten Halt und schauten uns die dort zu findenden Salzformationen an. Die Realität sah nicht ganz so beeindruckend aus wie das Bild im Reiseführer, aber immerhin. Aufgrund der extrem niedrigen Luftfeuchtigkeit war die Hitze auch nicht ganz so unerträglich, wie es aufgrund der Zahlen erst einmal scheinen mag. Dennoch war das Wasser in unserer Trinkflasche nach dem vielleicht 15minütigen Ausflug deutlich aufgeheizt.

Wir fuhren dann noch den Artist’s Drive ab, der an einigen schön gefärbten Felsformationen vorbeiführt. Da wir die letzten Tage aber bereits Unmengen verschiedenster Steine und Steinformationen gesehen hatten, hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. So fuhren wir dann weiter durch das Tal und bedauerten die Harley-Fahrer, die durch den heißen Fahrtwind gut durchgegart sein mussten. Auf den Highway 190 eingeschwenkt, kamen wir bald zu den Mesquite Sand Dunes, wo wir auch noch eine kurze Wanderung machten. Heinz machte ein paar Fotos mit der Dreckqueen; es war schon erstaunlich, wie schnell der Wind dafür sorgte, dass das Dreckstückchen im Sand versank.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann unser Nachtquartier in Panamint Springs, eine einfache Anlage mit ein paar Hütten, Campingplatz, Tankstelle und wirklich empfehlenswertem Restaurant mit schönem Blick von der Terrasse. Dort genossen wir das ein oder andere Bier, später noch den Sternenhimmel, und dann ging es ab ins Bett.

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Grand Canyon von oben, Hoover Dam, Las Vegas

Dass Heli-Fliegen Spaß macht, wussten wir ja bereits aus New York, also gönnten wir uns auch am Grand Canyon einen Rundflug. Nach Frühstück und Check-Out also zum Grand Canyon Airport, der in Sicht- und Hörweite des Hotels lag. Ein kurzer Film zur Sicherheit, und dann ging’s los! Kurz nach dem Abheben die Schrecksekunde: Die Speicherkarte meiner Kamera war weg! Ich hatte sie gestern Abend aus der Kamera genommen, um die Bilder auf den Laptop zu ziehen, und dann in die Hemdtasche statt in die Kamera gesteckt. Der erste Programmpunkt nach der Landung stand also fest – zurück ins Hotel und Speicherkarte suchen…

Glücklicherweise hat Heinz seine Kamera ja IMMER dabei, so dass doch einige Fotos zustande kamen. Der Flug ging erst einige Minuten über Wald, und plötzlich war er da, der Spalt im Boden. Auch heute wieder überaus beeindruckend, dieser Grand Canyon. Der Flug ging viel zu schnell zu Ende, und das Glück war mit mir: Das Zimmermädchen hatte meine Speicherkarte bereits in Sicherheit gebracht. Später erzählte Heinz mir noch, dass der Flug das vorgezogene Geburtstagsgeschenk der Spenkuch-Sippe war.

Nun machten wir uns auf den Weg nach Las Vegas, unserer nächsten Station. Kurz vor Las Vegas kamen wir am Hoover Dam vorbei, wo wir einen Stopp einlegten und an einer Führung teilnahmen. Es war deutlich zu sehen, dass auch hier eine Menge Wasser fehlte, was aber bei der Führung überhaupt kein Thema war; da ging es nur um die (unbestreitbaren) technischen Meisterleistungen des Dammes und seiner Erbauung.

In Las Vegas angekommen, gönnten wir uns erst einmal eine Runde im Swimmingpool. Abends ließen wir uns vom Hotel-Shuttlebus an den Anfang des Strips, des Las Vegas Boulevards, bringen. Diesen liefen wir einfach mal hoch, von einer Verrücktheit zur nächsten. Die Stadt ist wirklich völlig durchgeknallt; wer da dauerhaft lebt, kann eigentlich nur Schaden nehmen. Von einem Taxifahrer, der nur ein paar Brocken Englisch sprach, ließen wir uns gegen 1:00 Uhr zurück ins Hotel bringen – ohne dass wir auch nur einen Dollar im Casino verloren hätten!