Nach einer kühlen Nacht statteten wir dem Athabasca Glacier einem Besuch ab, zumindest seinem Fuß. Man kann sich auch per Bus auf den Gletscher selbst karren lassen, aber dieser Massenveranstaltung wollten wir nicht beiwohnen. Da war unsere Tour am Perito Moreno in Patagonien doch etwas spannender… Entlang des Weges zeigten Schilder an, bis wo der Gletscher im jeweiligen Jahr gereicht hatte, bzw. umgekehrt wie weit er sich in den letzten Jahrzehnten und Jahren zurückgezogen hat.
Zurück zum RV, und weiter auf dem Icefields Parkway. Ein paar Kilometer südlich vom Columbia Icefield erreichten wir zuerst den Sunwapta Pass auf 2.035 Metern Höhe, an dem der Jasper NP endet und der Banff NP beginnt, und fuhren hinein ins Tal des North Saskatchewan River. Kurz vor der Big Bend stoppten wir am Trailhead des Parker Ridge Trail. Dieser führte uns auf 2,5 Kilometern 250 Höhenmeter hinauf zu einer grandiosen Aussicht auf den Saskatchewan Glacier und die umliegende Bergwelt.
Weiter ging es das Tal hinab, mit dem nächsten Stopp am Lower Waterfowl Lake. Neben dem See an sich gab es noch eine große Tourigruppe zu sehen, die sich aus ihrem Bus ergoß, auf dem Parkplatz verteilte, und dann wieder im Bus verschwand. Den nächsten Halt machten wir am Bow Summit, mit 2.088 Metern der höchte Punkt des Icefield Parkway. Grund war allerdings eher wieder ein See, nämlich der Peyto Lake, den man nach einem kurzen Fußmarsch von einer Aussichtsplattform anschauen konnte – auch hier wieder zusammen mit jeder Menge anderer Tourist:innen. Der See hat eine schon fast unnatürliche anmutende Türkisfärbung, die wie bei den zahlreichen anderen Seen auf der Strecke durch die aus den Gletschern stammenden Sedimente entsteht.
Bald darauf waren wir am Ende des Icefield Parkway angekommen, und gelangten wieder auf den Trans Canada Highway.
Auch der letzte Stopp des Tages war ein See, der berühmte Lake Louise. Und auch hier waren wieder zahlreiche Tourist:innen unterwegs, obwohl es bereits nach 18 Uhr war, als wir ankamen. Der See selbst ist zwar nett, hat uns aber nicht so sehr beeindruckt, wie wir es nach der Menge an Leuten, der Größe der Parkplätze und der begeisterten Kommentare auf Google und Facebook hätte erwarten sollen. Den Moraine Lake, der ein paar Kilometer entfernt liegt und (noch) schöner sein soll als der Lake Louise, konnten wir uns nicht anschauen, da bereits die Zufahrtsstraße wegen Überfüllung des Parkplatzes gesperrt war.
Nun ja, so fuhren wir also hinunter zum Camp Ground, und auch hier wieder eine Menge Menschen in Form einer Autoschlange vor dem Check-in. Wir waren froh, als wir endlich auf unserem Platz standen. Da die Bahnlinie der Canadian Pacific Railway mit ihren Endloszügen samt ständiger hupender Loks mit dröhenden Motoren wieder einmal in direkter Nähe lag, stand uns zwar eine etwas unruhige Nacht bevor, aber irgendwie gewöhnt man sich auch ein bisschen dran…