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Reisen Südkorea

Von Seoul nach Sokcho

Heute war nichts mit Bis-11-Uhr-schlafen, da zu diesem Zeitpunkt bereits das Zimmer geräumt sein musste. Beim Check-out eine kleine Enttäuschung: Von den Nespresso-Kapseln gehen pro Tag nur zwei Stück auf’s Haus, alle weiteren muss man bezahlen. Was soll’s, ich finde es trotzdem klasse, eine echte Kaffeemaschine auf dem Zimmer zu haben. Das Frühstück wurde heute wieder bereitgestellt von 7grams und Paris Baguette, eingenommen wieder im Pavillon im Pärklein von vorgestern.

Heinz ist anschließend ins Hotel zurück (ich soll nicht immer sagen, dass er ins Büro muss, aber wenn es doch so ist…), ich bin mit der U-Bahn zum Treffpunkt mit Daeseon gefahren, um unseren Mietwagen abzuholen. Da ich recht früh dran war, bin ich am Jogno Abschnitt 3 (Jogno3-ga) ausgestiegen und den Rest zu Fuß gegangen. Der Weg führte mich durch den Finanzdistrikt, wo ein Hochhaus neben dem nächsten steht – verrückt und beeindruckend. Am Sejogno habe ich den Kindern beim Plantschen in den Wasserfontänen zugesehen – das machte richtig neidisch, bei der drückenden Luft heute. Aber wie hätte das ausgesehen, wenn ich pitschnass bei der Automvermietung aufgelaufen wäre…

Bei Hertz wollte der freundliche junge Mann uns einen ziemlich versifften Wagen andrehen, was wir aber mit Daeseons Überredungskünsten und meinem bösen Gesicht (ok, und meiner Kreditkarte) in ein modernes südkoreanisches Schlachtschiff namens Opirus tauschen konnten. Damit kann man die 80 km/h auf Landstraßen entspannt an sich vorbeigleiten lassen, und das auch noch umweltbewusst mit Gasantrieb. Wir haben Heinz und unser Gepäck am Hotel eingesammelt und sind durch den Seouler Freitagsnachmittagsstau Richtung Ostküste gefahren. Was für ein Glück, dass wir ein Navi haben, und was für ein Glück, dass Daeseon es bedienen kann. Ich bin ja techik-affin, aber ein Bedienungsmenü in 한글 überfordert mich.

Autofahren ist – außer in Seoul – recht entspannt, aber es gibt eine Besonderheit: Für einige Koreaner scheinen rote Ampeln eine andere Bedeutung zu haben, als für den Rest der Welt: Die fahren einfach durch, oder außen herum. Und nicht nur Autofahrer, auch vollbeladene Laster oder gut besetzte Busse vollziehen solche Manöver. Es regt sich aber auch keiner der sonstigen Straßenbenutzer darüber auf, es scheint also gute Gründe zu geben oder aber ein Naturrecht zu sein.

Gegen 19:30 Uhr erreichten wir unser Ziel, das I-Park Condominium in der Nähe von Sokcho. Das ist eine große Apartment-Hotel-Anlage, ein typisch koreanisches Feriendomizil. Obwohl die Schulferien bereits vorbei sind, sind noch ziemlich viele Apartments belegt. Der erste Eindruck ist, dass das Ding dringend eine Renovierung braucht, insbesondere einen Möbel- oder zumindest Polstertausch, aber ansonsten soweit OK ist. Zum Essen sind wir jedoch nicht ins „bordeigene“ Restaurant gegangen, sondern in ein uns empfohlenes Lokal in der Nähe gefahren. Dort gibt es alles, was am Boden wächst und als essbar angesehen wird. Nun ja, morgen darf ich dann wieder Fleisch essen… Nach einem Stop-over im Supermarkt genießen wir jetzt ein Bierchen auf dem Balkon mit Blick auf Meer und Berge – beides im Vollmond schemenhaft zu erahnen.

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