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Kolumbien Reisen

Tag 18: Kaffeeplantage El Horizonte und Spaß in Montenegro

Heute stand der Besuch einer Kaffeefarm auf dem Programm. Also auf zur Finca El Horizonte, wo uns Cécilia erwartete, eine der acht Geschwister, welche die Farm heute betreiben. Natürlich gab es zum Empfang erst einmal einen „Tinto“, wie der einfache schwarze Kaffee hier heißt. Dabei handelt es sich in der Regel um Brühkaffee, die Espresso-basierte Variante ist in Kolumbien quasi unbekannt.

Zuerst gab Cécilia uns eine Einführung in die Geschichte der Finca, und damit verbunden in die der kolumbianischen Kaffeegeschichte. Von den Anfängen über die Probleme mit dem Einstieg Vietnams in die Kaffeeproduktion bis zur heutigen Lage, von den Experimenten mit verschiedenen Sorten, die nicht immer gut verliefen, und von den Herausforderungen der Globalisierung. Das Fazit: Alles nicht so einfach, aber die Familie ist von vollen Herzen beim Kaffee und versucht, die traditionellen Methoden fortzuführen.

Anschließend machten wir einen Rundgang, auf dem uns Aurelio, seit seinem achten Lebensjahr als Kaffeepflücker unterwegs, in die Geheimnisse des Kaffeeanbaus einweihte. Von der Aufzucht der kleinen Setzlinge aus den Bohnen über die weitere Aufzucht, das Anpflanzen in Kombination mit anderen Pflanzen (bevorzugt Bananen, deren große Blätter Schatten spenden), das Pflücken der roten Früchte und die weitere Verarbeitung, bekamen wir eine Menge Wissen vermittelt.

Das Ganze verdauten wir dann bei einem leckeren Lunch, verbunden mit der Freude über eine exklusive Führung nur für uns – am nächsten Tag wurde eine Gruppe von 27 Holländern erwartet…

Auf dem Rückweg ließen wir uns statt zur Finca La Negrita in den Ort Montenegro fahren, um noch ein bisschen „einheimische Luft“ zu schnuppern. Das gelang uns auch gut, als wir uns von Mariana verabschiedet hatten und nach einem kurzen Spaziergang durch das Städtchen in einem Billard-Lokal landeten, das offenbar *die* Location schlechthin war. Alles und jeder traf sich hier, auf eine Runde Pool oder auch nur ein oder zwei Bier, begleitet von lautstarker Musik. Unsere Anwesenheit erregte eine gewisse Neugier; die Bedienung bot uns sogar an, die Musik auswählen zu dürfen, was wir aber mit Hinweis auf unser eingeschränktes Wissen über die kolumbianischen Charts dankend ablehnten.

Mit Wilson und seinem in die Jahre gekommenen Taxi fuhren wir zurück zu Finca La Negrita und genossen den weiteren Abend.

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