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Wolken und Schnee in El Chaltén

Nachdem es am frühen Morgen noch einen schemenhaften Blick auf den Fitz Roy zu erhaschen gab, zog es sich immer mehr zu, und Schneeschauer nahmen einem die Laune für Ausflüge und Wanderungen. Selbst der Gang zum Centro de visitantes, nur 1 km entfernt, erforderte schon eine gewisse Überwindung.

So ließen wir es denn langsam angehen, und fuhren erst am Nachmittag die knapp 40 km an das Ende des Tals zum Lago del Desierto. Auch hier nur tiefhängende Wolken; dennoch ließen wir uns auf das Abenteuer ein, den Weg hinauf zum Glaciar Huemul zu wagen.

Durch vollkommen naturbelassenen Wald und einsetzendes Schneegestöber stapften wir bergauf, bis er plötzlich vor uns lag – der kleine See am Fuße des Gletschers. Glücklicherweise klarte es etwas auf, so dass wir auch den Glaciar Huemul sahen, oder zumindest das untere Ende. Ein Anblick, der die 100 ARS Eintritt (die Gegend ist tatsächlich Privatgelände) ohne Frage Wert war.

Auf der Rückfahrt sahen wir, dass es wirklich stark geschneit hatte; aber es war auch am Aufklaren, was darauf hoffen lässt, dass es morgen besseres Wetter hat!

iPhone Slo-Mo Spielerei :)

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Auf nach El Chaltén

Die Estancia La Angostura ist schon ein besonderer Fleck. Traumhaft gelegen, jede Menge Viecher, nette Gastgeberinnen – da hätte man schon noch einen oder zwei Tage länger bleiben können. Geht aber nicht, heute steht die Fahrt nach El Chaltén auf dem Programm.

Der Ort El Chaltén an sich ist ziemlich uninteressant, ist aber der Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen oder Extremtouren (je nach Geschmack) rund um den Berg Fitzroy (oder El Chaltén, Rauchender Berg, in der Sprache der Tehuelche). Auf dem Weg dorthin erledigten wir noch die Gute Tat des Tages: Wir nahmen ein französisches Anhalterpärchen mit, die vollkommen durchgefroren an der Abzweigung der Ruta 40 standen.

Das Wetter war nicht allzu dolle, und es gab endlich wieder ein bisschen Internet, so dass wir einen Büro-Nachmittag einlegten, zugegebenermaßen mit zwei Fastliterflaschen Quilmes-Bier. Morgen wird’s dann bestimmt wieder aktiver. For sure.

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Cueva de las Manos

Nach einer Nacht, die weniger kalt war als befürchtet, nahmen wir den zweiten Anlauf zur Cueva de las Manos. Diese „Höhle der Hände“, etwa 25 x 15 m groß, war ca. zwischen 9500 v. Chr. und 1000 n. Chr. bewohnt. Die indianischen Ureinwohner hinterließen dort zahlreiche Felsmalereien, die zu den ältesten menschlichen Zeugnissen in Südamerika gehören: Tier- und Jagdszenen, aber vor allem zahlreiche Negativdrucke von Handflächen in verschiedenen Farben, welche der Höhle ihren Namen gaben.

Wir wären pünktlich zur Führung um 11 Uhr da gewesen, die nächste fand aber erst um 12 Uhr statt. Auch kein Problem, selbst wenn keine Cafeteria da ist. Die Höhle selbst ist unspektakulär, die Felszeichnungen befinden sich eher an den Felswänden drum herum, und sind sehr beeindruckend; nicht zuletzt da sie sehr gut erhalten sind, obwohl sie Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt sind. Es hat schon seinen Grund, dass die Höhle 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.

Nach gut 40 km Schotterpiste bogen wir dann wieder auf die Ruta 40 ein, der wir 250 km folgten – immerhin auf Asphalt. Aufgrund einer etwas verwirrenden Beschilderung statteten wir der Stadt Gobernador Gregores einen Besuch ab, wo wir immerhin tanken und einkaufen sowie einen Kaffee trinken konnten. Nach diesem kleinen Umweg von 150 km (das ist hier echt nicht viel Weg…) kamen wir gegen 18:30 Uhr endlich bei unserer Unterkunft Estancia La Angostura an, die wie die Hostería der letzten Nacht wunderschön mitten im Nichts liegt. Glücklicherweise gab es dort Abendessen und Wein – so kam ich dazu, einmal Guanaco-Schinken zu probieren. Sehr lecker.

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Ruta 40

Nach einem vergleichsweise üppigen Frühstück in der Hostería ging es wieder on the road. Zunächst fuhren wir Richtung Westen, bis die berühmte Ruta Nacional 40 kreuzte, auf der wir dann weiter Richtung Süden fuhren. Die „Cuarenta“ ist mit 4.885 Kilometern die längste Straße der Welt (ca. 1.000 km länger als die Route 66 in den USA), sie führt von der Atlantikküste im Südosten entlang den Andenkordilleren im Westen ins Hochland im Norden. Die gesamte Strecke, vergleichbar mit der Entfernung von Portugal bis in den Ural, liegt innerhalb Argentiniens. Knappe 40% der Straße bestehen aus Schotterpiste, der Rest ist asphaltiert.

Wir haben heute ca. 3% der gesamten RN40 passiert, davon nur etwa 30 km Schotter – es ist offensichtlich ein Aphaltisierungprogramm am Laufen. Nach insgesamt gut 300 km Fahrt erreichten wir die Hostería Cueva de las Manos in der Nähe der gleichnamigen Höhle. Diese wollten wir dann auch gleich besuchen, ein Feldweg führt direkt von der Hostería zum Canyon des Río Pinturas, in welchem die Höhle liegt.

Unterwegs trafen wir auf ein Auto (das einzige…), der Fahrer erzählte uns, dass die Brücke im Canyon zerstört sei, und man deswegen nicht zur Höhle herüber könne. Da wir jedoch schon fast da waren, fuhren wir noch bis zum Rand des Canyons und genossen den Ausblick. Dieser erinnert stark an unsere Tour durch die Nationalparks der USA in 2012… Den Besuch der Höhle haben wir auf morgen verschoben.

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Bosques Petrificados bei Sarmiento

Nach dem Frühstück ein letzter Blick auf den auch heute wieder spiegelglatten Atlantik bei Bahía Bustamante, und dann ab auf die Piste – diesmal nur 40 km Schotter, dann 350 km Asphalt. Ziel der Tour war Sarmiento, ein Ort mit nur einer Attraktion: Den Bosques Petrificados José Ormalchea.

Dieser „versteinerte Wald“ besteht aus bis zu 65 Mio. Jahre alten versteinerten Bäumen, die in einer bizarren kahlen Hügellandschaft herumliegen. Absolut faszinierend ist, dass die Bäume tatsächlich wie Holz aussehen, inklusive Maserung und vieler Splitter auf dem Boden, aber es ist tatsächlich alles Stein.

Unterkunft in der Hostería El Labrador, einem nett anzusehenden Bauernhof 10 km außerhalb der Stadt, mit leider fürchterlich modrig riechendem Leitungswasser, und Abendessen in einem maximal mittelmäßigen Imbiss-Restaurant. Ich will endlich mal ein richtiges argentinisches Steak! Mal sehen, was sich da morgen machen lässt.